STUDIOCANAL Theatrical Sales
Programm
Parallele Mütter
Verleih | Studiocanal |
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Kategorie/Land/Jahr | Spielfilm, Spanien 2021 |
Regie | Pedro Almodóvar |
Darsteller | Penélope Cruz, Rossy de Palma, Israel Elejalde |
Kinostart | 10.03.2022 |
Einspielergebnis D | € 1.141.663 Bes. (EDI) 132.262 Bes. (FFA) 130.606 Charthistory |
Boxoffice USA | $ 2.280.299 Charthistory |
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Fotografin Janis bittet Forensik-Experten Arturo um Hilfe, eine Genehmigung zu erhalten, um ein Massengrab neben dem Dorf ihrer Familie ausheben zu dürfen. Sie kommen ins Gespräch, einander näher und am Ende des Abends landen sie im Bett. Janis wird schwanger und freut sich darauf, Mutter zu werden, wenn auch alleinerziehend. Ihre 17-jährige Nachbarin im Zimmer der Entbindungsstation, blickt ihrer Mutterschaft mit gemischten Gefühlen entgegen, nicht zuletzt weil ihre eigene Mutter Distanz zu ihr hält.
Starkes Drama von Spaniens wichtigstem Filmemacher der Gegenwart Pedro Almodóvar, der sich hier mehr als sonst mit der politischen Vergangenheit seines Landes beschäftigt. Er erzählt mit stilistischen Klarheit und Eleganz und in überraschenden Wendungen natürlich auch vom Privaten seiner zwei Protagonistinnen, die von der in seinen Filmen bewährten Penelope Cruz und der Entdeckung Milena Smit toll gespielt werden, und gibt am Ende eine bittere Geschichtslektion.
Quelle: Blickpunkt:Film
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Die 78. Mostra konnte sich über einen irren Eröffnungsfilm freuen, der in Wahrheit mehrere Filme in einem ist, voller Ideen und Ansätze steckt und sich wie kaum ein Film von Pedro Almodóvar davor für Spanien und seine politische Geschichte interessiert. Man sollte besser gut zuhören.
Vom Politischen zum Intimen zum Privaten. Und zum Schluss, mit überwältigender emotionaler Wucht, wieder zurück zum Politischen. Mit der stilistischen Klarheit und Eleganz, die schon die zutiefst autobiographische Betrachtung "Leid und Herrlichkeit" zum Meisterwerk werden ließ, fernab von den knalligen und krawalligen Werken, mit denen sich Spaniens wichtigster Filmemacher der Gegenwart einen Namen gemacht hatte, erzählt Pedro Almodóvar in "Parallele Mütter" nun von dem Land, in dem er lebt - auf dass seine Geschichte nicht vergessen werde von einer Generation, die schon die Achseln zuckt, wenn man den Namen Janis Joplin erwähnt. Janis wer? Falangisten was? Die Verbrechen der faschistischen Bewegung Spaniens sind der Auslöser für die Handlung, die Almodóvar hier ganz ruhig und klug ausbreitet, immer so verschlungen und überraschend, dass nicht immer klar ist, was hinter der nächsten Biegung warten mag.
Die Fotografin Janis, gespielt von Penélope Cruz, wie immer bei Almodóvar großartig, fotografiert den Forensik-Experten Arturo. Sie bittet ihn um Hilfe, bei der Regierung die Genehmigung zu erhalten, ein Massengrab vor den Toren des Heimatdorfes ihrer Familie ausheben zu dürfen, in dem unter anderem ihr Urgroßvater liegt, mit anderen aus dem Dorf kaltblütig ermordet von den Faschisten in den frühen Tagen des Krieges. Sie kommen ins Gespräch, kommen sich näher, am Ende des Abends landen sie im Bett, Janis ist schwanger. Gerade 40 geworden, freut sie sich darauf, Mutter zu werden, wenn auch alleinerziehend. Das hat sie mit der 17-jährigen Ana gemein, gespielt von der aufregenden Entdeckung Milena Smit, mit der sie das Zimmer in der Entbindungsstation teilt. Nur dass die ihrer bevorstehenden Mutterschaft mit gemischten Gefühlen entgegenblickt, nicht zuletzt weil ihre eigene Mutter Distanz hält zu ihrer Tochter. Die Gelegenheit, mit fast Fünfzig doch noch Karriere am Theater zu machen, will sie nicht verstreichen lassen. Es ist kompliziert. Wie das in Filmen Almodóvars nun einmal ist, wo nur die geschmackssicher eingerichteten Wohnungen immer pikobello sauber und aufgeräumt sind.
Fast zeitgleich bekommen Janis und Ana ihre Töchter - im Kino ein todsicheres Signal, dass die Wege der beiden so verschiedenen Frauen sich immer wieder kreuzen werden, in einer Handlung, die tolle Kapriolen macht und Almodóvar wiederholt die Gelegenheit gibt, aus immer anderen, leicht verschobenen Blickwinkeln Betrachtungen zu machen über das Selbstverständnis von Frauen und Müttern und Familien. We should all be feminists, steht auf einem T-Shirt, das Penélope Cruz in einer Szene trägt: Niemand würde jemals widersprechen, der sieht, wie einfühlsam "Parallele Mütter" das ganz und gar nicht perfekte Innenleben seiner drei Hauptfiguren aufdröselt. Die melodramatische Musik macht Andeutungen, dass der Film durchaus eine düstere Wendung hin zum Noir nehmen könnte, wie es der Filmemacher in früheren Werken wie "Schlechte Erziehung" oder "Zerrissene Umarmungen" durchaus schon vorexerziert hat. Dass er diesen Weg nicht beschreitet, mag der neuen Reife Almodóvars geschuldet sein, die sich auch in einer Konzentration ausdrückt, einem großen Ernst. Denn was der bald 72-jährige Filmemacher zum Schluss bereithält, ist eine Geschichtslektion, die unter die Haut geht, die bitterer und düsterer ist, als es jeder noch so raffinierte Plottwist sein könnte. Politisch war das Kino von Pedro Almodóvar immer schon, ohne zu politisieren, einfach nur im Aufzeigen von Lebensentwürfen, die selbstverständlich sein sollten und bei Almodóvar immer selbstverständlich erscheinen, ein weltoffenes, diverses Spanien, aber eben nicht selbstverständlich sind. Diese Freiheit hat man sich hart erkämpft. Indem er sich der Vergangenheit seines Landes zuwendet, mit letzten Bildern, die in Erinnerung bleiben, unterstreicht der Filmemacher nicht nur, dass er sich dessen immer bewusst ist, sondern dass die, die nachkommen, es unbedingt auch wissen sollten.
Thomas Schultze.
Quelle: Blickpunkt:Film - nach oben Mediathek
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Verleih Studiocanal O-Titel Madres paralelas Land / Jahr Spanien 2021 Kategorie Spielfilm Genre Drama Kinostart 10.03.2022 Laufzeit 123 FSK ab 6 Jahre Einspielergebnis D € 1.141.663
Bes. (EDI) 132.262
Bes. (FFA) 130.606
CharthistoryUSA-Start 24.12.2021, bei Sony Pictures Classic Boxoffice USA $ 2.280.299 Web-Link https://www.studiocanal.de/kino/parallele_muetter, https://www.youtube.com/watch?v=DpXQB5tp2yo - nach oben Cast & Crew
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Regie Pedro Almodóvar Darsteller Penélope Cruz, Rossy de Palma, Israel Elejalde, Milena Smit - nach oben Filmpreise
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Preis / Veranstaltung Jahr, Ort, am - von/bis Kategorie Person 78. Internationale Filmfestspiele in Venedig 2021, Venedig, 11.09.2021 Coppa Volpi - Beste Darstellerin Penélope Cruz - nach oben Video/DVD-Fassungen des Films
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Titel Vertrieb System Handelsform Parallele Mütter Plaion Pictures DVD, ab 6, 118 Min. Kauf Parallele Mütter Plaion Pictures Blu-ray Disc, ab 6, 123 Min. Kauf Parallele Mütter Koch Films DVD, ab 6, 118 Min. Leih Parallele Mütter Koch Films Blu-ray Disc, ab 6, 123 Min. Leih - nach oben Newsarchiv
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